In einer im Jahre 1206 verfassten Urkunde tauchte erstmals die Namensbezeichnung „Hermannus de Worganewicz“ auf. Dieser Herr galt als Eigentümer von Wurgwitz, dem damaligen Gebiet zwischen der Quelle der Wiederitz und der Mündung ebendieser in die Weißeritz. Als das Land um Wurgwitz herum ausgebaut wurde, entstanden im 13. Jahrhundert Nieder- und Oberhermsdorf, die ihren Namen ebenfalls „Hermannus de Worganewicz“ zu verdanken haben. In dieser Zeit bestand Wurgwitz lediglich aus einigen kleinen Häusern und Dreiseitenhöfen entlang der heutigen Zöllmener Straße. Anlässlich des 100. Jahrestages des Augsburger Religionsfriedens wurde 1625 eine Sommerlinde gepflanzt, die bis heute an der Zöllmener Straße steht und mittlerweile ein Naturdenkmal ist.
Natürlich ging auch der Steinkohleabbau nicht an Wurgwitz vorbei. Begünstigt durch die Hanglage wurden dort bereits im 17. und 18. Jahrhundert Steinkohleschächte errichtet. Dank des Bergbaus entwickelte sich Wurgwitz und bekam eine richtige Verkehrsanbindung. 1862 schließlich waren alle Schachtanlagen bis auf eine geschlossen, eine „Wiederbelebung“ 1945 war nicht erfolgreich.
Trotz der Tatsache, dass Wurgwitz natürlich über die Jahrhunderte hinweg gewachsen ist, hat es seinen dörflichen Charakter nicht verloren. Es ist umgeben von Landwirtschaftsflächen und zurückgelassenen Obstbäumen, an denen man sich selbst bedienen darf. Noch heute gibt es mehrere Drei- und Vierseitenhöfe sowie das ehemalige Herrenhaus des Rittergutes Wurgwitz.
Neben einem Sportverein für Fussball, Volleyball, Gymnastik und Tischtennis gibt es in Wurgwitz die Kulturscheune, die erst vor kurzem von Unterstützern in dem 1801 errichteten Gebäude renoviert wurde. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen wie zum Beispiel der Weihnachtsmarkt statt.
Bei einem Spaziergang durch Wurgwitz kommt man sicher auch an der Alpakaanlage vorbei. Sie befindet sich hinter dem Pflegeheim an der Pesterwitzer Straße und sind nicht nur für die Bewohner eine willkommene Abwechslung.