Aus dem Süden kommend durchquert die Weißeritz Freital und Dresden und mündet in die Elbe. Bevor Sie das Stadtgebiet von Freital erreicht fließt sie durch den Rabenauer Grund, ein bis zu 80 Meter tiefes Tal, in dem sich ein Wanderweg und die Schmalspurbahn zwischen legendären Felsformationen treffen. Obwohl es heute ein Naturschutzgebiet ist, zeigt die Geschichte hier die Veränderung in einem Flusstal durch Menschen. Der Rabenauer Grund wurde schon im Mittelalter von Bergleuten zugänglich gemacht, die hier nach Erz suchten. Der Bau einer Eisenbahnlinie durch das Tal begann 1881 und seit 1911 gibt es ein Wasserkraftwerk, für das ein 400 m langer Tunnel in den Felsen geblasen wurde.
Inhaltsübersicht
Wandern und Radfahren im Rabenauer Grund
Durch den Rabenauer Grund kommt man nicht nur mit der Weißeritztalbahn, die durch die Natur dampft, ein gut ausgebauter Wander- und Radweg führt vom Freizeitzentrum Hains zum Restaurant Rabenauer Mühle und zum Staudamm nach Malter. Der Flößergrund wurde 1834 vom Besitzer der Rabenauer Mühle, Christian Friedrich Ehrlich, mit Hilfe von Bergleuten aus Freiberg für Wanderfreunde eröffnet. Bänke und Unterstände laden Sie ein, heute in der schönen Natur des Rabenauer Grundes zu verweilen. Viele Seitentäler zweigen von hier ab – zum Beispiel der Somsdorfer Klamm, ein wahnsinnig romantisches Kerbtal mit Klettersteig und einer felsigen Treppe, die nach Somsdorf führt. Oder die Arthur-Lohse-Brücke, die den Namen eines Freundes aus der Heimat Hainsberg trägt und Sie nach Rabenau führt, wo Sie das Deutsche Stuhlmuseum besuchen können.
Hochwasser 2002 im Rabenauer Grund
Der Rabenauer Grund änderte sich nach einer Überschwemmung im Jahr 2002 radikal. Damals wurde der Damm stromaufwärts von Malter aufgrund des ständig steigenden Wasserstandes entwässert, dadurch wurde der Rabenauer Grund und das Tal fast vollkommen zerstört. Während des Wiederaufbaus wurde der Verlauf der Weißeritz begradigt, die alten Bäume entfernt, die Straße verbreitert und die Eisenbahngleise, die durch den Rabenauer Grund laufen, verstärkt.
Die Rote Weißeritz
Die Rote Weißeritz entspringt im Bereich der Galgenteiche und des Georgenfeldmoores bei Altenberg in den Kämmen des östlichen Erzgebirges. Sie fließt durch ein enges, tief versunkenes Tal aus größeren Waldgebieten und kleinen Städten, bevor es die Stadt Dippoldiswalde erreicht. Unterhalb der Talsperre Malter durchquert die Rote Weißeritz schließlich das enge und natürliche Tal des Rabenauer Grundes, bevor sie mit der Wilden Weißeritz verschmilzt. Beide Flüsse, die Rote- und die Wilde Weißeritz bilden die Weißeritz ab Freital Hainsberg.
Sehenswürdigkeiten im Rabenauer Grund
Die Weißeritztalbahn
Die Weißeritztalbahn ist die zweite sächsische Schmalspurbahn und gilt als älteste öffentliche Schmalspurbahn Deutschlands. Die Route führt von Freital-Hainsberg durch den Rabenauer Grund nach Kipsdorf im östlichen Erzgebirge. Am Rande der Strecke stechen an vielen Stellen bizarre, teilweise mit Moos bewachsene Felsen hervor. Das Fahren mit der dampfenden Schmalspurbahn ist nicht nur für Fans nostalgischer Dampflokomotiven ein Erlebnis. Seit 1882 fährt der Zug auf einer Spurbreite von nur 750 mm und schlängelt sich mit einer angenehmen Geschwindigkeit von 30 km / h durch nahezu unberührte Natur. Auf dem Weg von Freital-Hainsberg zum Kurort Kipsdorf können Wanderer mehrere Haltestellen erreichen. Besonders bemerkenswert sind die Brücken, die die Strecke links und rechts neben der Roten Weißeritz ermöglichen.
Wasserkraftwerk Rabenauer Grund
Das Wasserkraftwerk Rabenauer Grund ist ein Fließwasserkraftwerk an der Roten Weißeritz im Rabenauer Grund bei Hainsberg. Es liegt direkt neben der ersten Brücke der Weißeritztalbahn in Kipsdorf. Die 460 Meter lange Triebwasserstollen beginnt an einem etwa 12 Meter breiten Damm in der Nähe der Rabenauer Mühle. Es hat eine Breite von zwei Metern und eine Höhe von 2,20 Metern. Am steilen Hang der Roten Weißeritz befindet sich das Wasserschloss, von der aus das Wasser über eine 176 Meter lange Leitung mit einem Durchmesser von 1,10 Metern zu den Turbinen geleitet wird. Die Höhe beträgt 39,22 Meter bei einem maximalen Durchfluss von 3,3 m³ pro Sekunde. Das überschüssige Wasser wird über eine Kaskade von Natursteinen auf der von Wassergräben umgebenen Burg an die Rote Weißeritz zurückgebracht.
Somsdorfer Klamm
Der Somsdorfer Klamm ist der unterste Teil eines Seitentals der Roten Weißeritz bei Freital. Seit 1961 gehört es zum Naturschutzgebiet Rabenauer Grund. Die Somersdorfer Schlucht ist das Tal, das unterhalb der Butterstraße bei Somsdorf beginnt und unter dem Nadelöhr in den Rabenauer Grund übergeht. Es befindet sich in den Bezirken Somsdorf und Coßmannsdorf. Der angrenzende Teil des Waldes in Richtung Somsdorf ist als Hainleithen bekannt.
Oelsabach
Der Oelsabach ist ein niedriger Gebirgsbach im Erzgebirge und ein rechter Nebenfluss der Roten Weißeritz. Die drei Quellen des Baches befinden sich südöstlich der Stadt Dippoldiswalde auf 440 m über dem Meeresspiegel. Nach der Neigung des Erzgebirges nach Norden bildet es zunächst den Dorfbach von Reinholdshain. Von dort aus bildet die Kammlinie der Karsdorfer Verwerfung die östliche Wasserscheide des Einzugsgebiets.
Hotel Rabenauer Mühle
Direkt gegenüber dem Bahnhof Rabenau der Weißeritztalbahn ist die Rabenauer Mühle seit langem ein beliebtes Restaurant und Hotel für Wanderer und Eisenbahnbegeisterte. Der Mühlenkomplex wurde erstmals 1235 als große Mühle erwähnt. Es gehörte zum örtlichen Schloss und später zum kurfürstlichen Besitz. Um 1830 wurde die Rabenauer Mühle erstmalig die Schankgenehmigung erteilt. Das Haus und die romantische Umgebung überzeugen mit Bowlingbahn und Clubraum, aber auch ein attraktiver Fitness- und Wellnessbereich laden zum Sport oder zur Entspannung ein. Eisenbahnbegeisterte haben dieses Hotel-Restaurant schon lange für sich entdeckt.
Arthur-Lohse-Brücke und der Sagenweg
Über die Arthur-Lohse-Brücke führt der Legenden- und Sagenweg bis nach Rabenau. Zur Mühle geht es den Hauptweg weiter und man gelangt zum sagenumwobenen Nixentump. Einst wohnte hier ein Nix mit seinen zwei schönen Töchtern. Diese Brücke überquerend steigt man Felsenstufen ca. 60 m steil bergauf auf den Sagenweg. Der idyllische Hangweg führt zur Rabenauer Mühle. Flussabwärts auf dem Grundweg neben der Roten Weißeritz und den Schienen der Weißeritztalbahn kommt man zum Ausgangspunkt zurück.